Donnerstag, 30. Mai 2013



(Quelle: „Aktiv gegen Cellulite von Dr. Weyergans)

 

 

Zwischen der Versorgung des Organismus über den Blutkreislauf und der Entsorgung über das Lymphsystem gibt es mindestens drei Unterschiede. Den ersten haben Sie bereits kennengelernt: Vom Blutkreislauf  mit seinem Herz, den Arterien und Venen und seinen Krankheiten vom Herzinfarkt bis zur Thrombose spricht jeder; das Lymphsystem kennt kaum jemand. Zum zweiten handelt es sich beim Lymphsystem nicht um einen Kreislauf, sondern um ein System von Einbahnstraßen. Und drittens hat das Lymphsystem im Unterschied zum Blutkreislauf kein Herz, keinen Motor und keinen eigenen Muskel, der es antreibt. Ansonsten ähneln sich Lymph- und Blutgefäße sehr – vor allem Lymphkanäle und Venen.

 

Schematische Darstellung von Blutkreislauf und Lymphsystem: Über die Lymphkanäle werden die Schlackestoffe aus dem Körper abtransportiert.

Aufgabe der Lymphgefäße  ist es, Flüssigkeit und Stoffwechselrestprodukte aus den Extremitäten in den Rumpf zurückzupumpen. Diese Aufgabe wird vor allem hinsichtlich der Rück Fuhr von Flüssigkeit auch von den Venen geleistet. Doch dass die Venen überwiegend Gas transportieren und die Lymphe überwiegend die festen Stoffe, hat seinen Grund: Erstens würde der feste >Müll< mit dem venösen Blut in die Lunge zurück transportiert werden und dort möglicherweise Schaden anrichten; zweitens werden in die Lymphgefäße – oder genauer: in den Lymphknoten – die Schlacken nochmals aufgearbeitet. Modern ausgedrückt ist das Lymphsystem ein Recycling-System.

 

Der Auftrag des Lymphsystems geht dabei über Entsorgung und Recycling hinaus. Die Lymphe sorgt auch für >Recht und Ordnung< im Organismus: Sie filtert Fremdkörper im Gewebe und fängt Zelltrümmer ab; sie vernichtet auch Krankheitserreger, damit der Mensch möglichst gesund bleibt, und in den Lymphknoten werden auch die weißen Blutkörperchen, die Lymphozyten, produziert. Damit ist die Lymphe, das >weiße Blut<, also >Müllabfuhr< und >Gesundheitspolizei< zugleich.

 

Es gibt noch eine weitere Gemeinsamkeit zwischen venösem und lymphatischem System; diese Gemeinsamkeit ist für das Verständnis der Cellulite besonders wichtig: Beide Systeme funktionieren nur dann einwandfrei, wenn man sich ausreichend bewegt!

 

 

Bewegung lebensnotwendig! Vibrations Platte Vibrafit Training

 

Betrachtet man zunächst das venöse Systemetwas genauer, kann man eine erstaunliche Entdeckung machen: Als aufrecht gehendes Wesen ist der moderne Mensch, der homo sapiens, eine Fehlkonstruktion der Natur! Das Herz sitzt in unserem Körper an der verkehrten Stelle. Der Druck, den das Herz mit jedem Schlag erzeugt, reicht zwar aus, um das Blut in den Körper hineinzupumpen; so gelangt Sauerstoff- und nährstoffreiches Blut selbst in die entlegensten Areale  des Organismus. Der Blutdruck, den das Herz erzeugt, ist aber nicht stark genug, um das >verbrauchte< Blut aus den Extremitäten wieder zurückzupumpen. Vor allem Füße und Waden sind für den Rückfluss vom Herzen viel zu weit entfernt.

 

Deshalb sind die Venen mit kleinen Ventilen ausgestattet, den sogenannten Venenklappen. Sie lassen das Blut nur in eine Richtung passieren, nämlich zum Rumpf hin. Das Wichtigste dabei ist: Die Venenklappen reagieren auf Druck, und zwar auf den Druck, den die Muskeln erzeugen, wenn man sich bewegt. Bei jeder Muskelbetätigung spannen sich Muskeln an und entspannen sich wieder; sie ziehen sich zusammen, dehnen sich dabei aus und strecken sich wieder. Bei jeder Bewegung drücken die Muskeln so gegen die Gefäße, die venösen Blut- und Lymphgefäße. Das ist der Antrieb, den unser Blutgefäßsystem neben dem Herzschlag so dringend benötigt! Bei jeder Bewegung wird Blut, das in der Kammer zwischen zwei Ventilen steht, durch das nächste Ventil in die nächste Kammer gepresst. Die Energie dafür liefert der Muskel. Man spricht deshalb von der Pumpwirkung des Muskels oder von der Muskelpumpe.

Das Herz in den Beinen

Weil dieser Effekt gerade für die Beine so besonders wichtig ist, kommt der Wadenmuskulatur eine besondere Bedeutung zu. Sie ist neben der Sohlenmuskelpumpe und Sprunggelenkpumpe die wichtigste aller Muskelpumpen. Von ihr, der Wadenpumpe, spricht man deshalb auch gerne als zweites Herz.

 

Wadenpumpe: >Das Herz in den Beinen<

 

Nur allzu selbstverständlich sind die Folgen, die sich einstellen, wenn das „zweite Herz“ nicht richtig arbeitet oder arbeiten kann. Das ist der Fall. Wenn man sich zu wenig bewegt oder wenn man ständig Schuhe mit hohen Absätzen trägt und die Wadenmuskulatur dauernd angespannt ist. Dann wird zu wenig „gepumpt“. Das venöse Blut wird nicht ausreichend abtransportiert, und auf Dauer bilden sich Stauungen und Krampfadern. Lernen Sie in diesem Zusammenhang die einfache Übung „Wippen“, die im Kapitel über vorbeugende Maßnahmen gegen Orangenhaut beschrieben ist. Für alle, die täglich acht Stunden hinter dem Schreibtisch sitzen oder ständig stehen ist diese Übung ein Muss!

 

Warum Frösche keine Cellulite haben!

 

Zurück zum Lymphsystem. Sein Antrieb funktioniert genauso wie der des venösen Systems. Auch hat das Lymphsystem – wie gesagt – weder Herz noch Motor, der die Lymphflüssigkeit durch die Gefäße pumpt; Lymphherzen haben von allen Wirbeltieren nur die Frösche. Deshalb brauchen sich Frösche als keine Sorgen um die Entsorgung ihres Organismus; der Rücktransport von Schlackenstoffen aus dem Gewebe funktioniert bei ihnen genauso selbstverständlich wie beim Menschen der Blutkreislauf. Im Anschluss an diese Kapitel werden Sie wissen, dass hierin der Grund für die Tatsache liegt, dass Froschschenkel immer besonders zart sind.

 

Lymphgefäße befinden sich überall im Körper. Die Lymphkanäle beginnen als feine Kapillare überall im Gewebe. Sie saugen Schlacke- und Giftstoffe, aber auch Gewebeflüssigkeit aus den anderen und allmählich bilden sich so immer ansehnlichere Lymphstränge. Auf ihrem Weg passieren die Lymphkanäle regionale Lymphknoten, in denen bestimmte Enzyme die Schlackenstoffe mehr und mehr zerkleinern. Im Bereich der Leisten befinden sich besonders leistungsfähige Lymphknoten. Sie müssen passiert werden, bevor die Lymphkanäle in den Rumpf münden.

Danach werden die zersetzten Stoffwechselschlacken zu den Filterorganen Milz, Leber und Nieren gebracht und letztes Mal aufgearbeitet, bevor sie endgültig zersetzt und umgewandelt ausgeschieden werden.

Der Weg, auf dem die festen Schlackestoffe das Zellgewebe der Haut verlassen und zu den Filterorganen gelangen, ist also das lymphatische System. Für die ‚Erklärung und für die Behandlung der Cellulite wird man nicht daran vorbeikommen, dieses Entsorgungssystem des Organismus zu berücksichtigen. Insbesondere muss der Antrieb des lymphatischen Systems thematisiert werden, die physiologische Muskelpumpe. Es wurde ja bereits erwähnt, dass auch die Lymphkanäle genauso wie die Venen auf den Druck reagieren, den sie von der Muskulatur bei jeder Bewegung erhalten. Ebenso wie die Venen wird auch in den Lymphgefäßen die Flüssigkeit von Ventil zu Ventil beziehungsweise von Kammer zu Kammer hochgepumpt, wenn die Muskeln von außen die feinen Wände zusammendrücken. Kein eigenes Herz und kein Motor ist also Antrieb des Lymphsystems, sondern einzig die Muskelpumpe!

Die Bedeutung der physiologischen Muskelpumpe für den Entsorgungsteil des Stoffwechsel und für die Cellulite kann man auch folgendermaßen beschreiben: Im Fall von Orangenhaut funktioniert die Entsorgung unzureichend und fehlerhaft; es sind mehr Schlackestoffe vorhanden, als mit Hilfe der Muskelpumpe abgepumpt werden können! Stellt sich die Frage nach den Ursachen…!

 

Beau Well Dreams Anti Cellulite Studio

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